SAUERTEIG – Martina Goernemann

Sauerteig und Glück sind ein untrennbares, unschlagbares Team. Martina Goernemann hat das erkannt und will auch andere daran teilhaben lassen.

Aufbau des Buches

Und hier merkt man gleich, dass es sich nicht um ein Koch-Back-Buch sondern um ein Glücksbuch handelt. Die einzelnen Kapitel spiegeln das Leben mit einem Sauerteig wieder: Willkommen, Geduld, Vertrauen, Stolz, Grosszügigkeit, Mut, Freude, Glück, Klugheit, Ruhe, Einfachheit und Abschied. Eingeleitet von einem kurzen Dialog mit „Vitus“ – ihrem Sauerteig.

Denn Martina Goernemann reist auf der Suche nach dem Glück mit Vitus durch die ganze, halbe Welt. Überall stellt sie Menschen vor, die ihren eigenen Weg mit dem Sauerteig gegangen sind und zeigen, dass eigentlich jeder Weg zum Ziel (Glück!) führen kann.

Zwischendrin gibt sie Tipps und Rezepte zu und mit Sauerteig preis und lässt Vitus immer wieder in fremden Backstuben blubbern. Die Menschen und der Sauerteig als Lebewesen stehen eindeutig im Vordergrund. Also wer sich auf diese Reise einlassen will, wird hier an die Hand genommen.

Mein Lieblingszitat

„Sauerteig ist Sellenfutter!“ SAUERTEIG, Martina Goernemann

Ausprobiert

Purpurweizenbrot

Wirklich toll. Es steht inzwischen in direkter Konkurrenz zum allbewährten Papabrot. Es hält unendlich lange frisch, hat eine tolle Kruste (die ich gern ein wenig dunkler werden lasse) und ist Innen ganz fluffig. Das kommt natürlich vom Weizenmehl – beim Papabrot ist es einen Mischung aus Roggen und Weizen. Das wird fester.

Auch wenn man Purpurweizen nimmt, wird es fester. Sieht dann aus wie ein Roggenmisch, weil es so dunkel ist. Purpurweizen bekommt man bei uns derzeit nur als ganzes Korn – ist also immer ein Vollkornmehl.

Kamutbrot

Natürlich muss ich auch dieses Urgetreide sofort zum Einsatz bringen. Schließlich bin ich bekennender Fan 😉 Doch leider fehlt mir bei diesem Brot der Kick. Es ist ein wenig einfallslos und erinnert an ein schlichtes, normales Weizenbrot.

Cracker

Das war leider nichts. Obwohl ich es ein paar mal ausprobiert habe. Aber bei mir blieb schon der angekündigte Duft aus…

Wettenhausener Klosterbrot

Das Klosterbrot ist ein solides Mischkornbrot. Aber nicht so, dass ich es nun ständig backen werde. Dazu habe ich zuviel Alternativen – doch wer erst mit dem Brotbacken anfängt, hat wahrscheinlich seinen Spaß daran. Einfach, weil es funktioniert.

Wikingerpizza

Never ever again. Auch wenn sich meine Wut durch das geforderte „Slap and fold“ – also das schwungvolle auf die Arbeitsfläche feuerns – eigentlich einen anderen Weg suchen konnte. Ich hasse diesen ewig klebrigen Teig. Und leider wurde das Knäckebrot auch nichts (kann aber natürlich an meiner Abneigung liegen)

Martina Goernemann und ihr Vitus

Es ist das erste Buch dieser Art von Martina Goernemann. Alle anderen drehen sich um Schöner-Wohnen, Dekoration und die Seele der Räume. Doch diesen Schwerpunkt hat sie bei Sauerteig einfach konsequent fortgesetzt. Die Fotos sind stimmig und sehr präsent. Im Mittelpunkt stehen immer die Menschen, die durchweg schönen Hilfsmittel (ich bin ein Fan ihrer Welpenkiste und werde gleich mal im Trödelladen meines Vertrauens nach den nötigen Utensilien suchen) und weniger Technik oder Geschmack.

Dadurch werden auch Leser angesprochen, die noch nichts von Sauerteig wissen – und somit auch nicht ahnen, dass sie eigentlich einen brauchen 😉

Meine beiden heißen übrigens Otto (das ist der Roggensauer, der durch meine Arbeit mit Urgetreide zum Leben erweckt wurde) und Willi (sein kleiner französischer Weizenbruder. Ach ja, mein Franz lebt nicht mehr… auch so kann das Leben mit Sauerteig nämlich sein).

„Sauerteig“

Ein Buch, dass sich eher dem Glück und der Ästhetik widmet, als dem Backwert eines Sauerteigs. Es besticht durch durchweg schöne Fotos, kurzweilige Texte und Anekdoten, sowie den Charme der Autorin und ihrer Mitbäcker.

Wer ein Backbuch erwartet, wird enttäuscht. Aber wer die Faszination des Brotbackens kennen lernen möchte, der hat hier die richtige Wahl getroffen.

Deutsche Verlags-Anstalt, 2018

SAUERTEIG
Glück vermehrt sich in 4 Tagen

Martina Goernemann

Fotos von Barbara Simon

ISBN 978-3-421-04095-4

Ich danke dem Verlag für die Zusendung eines kostenlosen Rezensionsexemplars.

Wer wissen will, wie ich rezensiere – hier habe ich es erklärt.

WERBUNG

Nach dem Telemediengesetz § 2 Nr. 5 TMG sind alle Links auf Verlage und Autoren inzwischen als Werbung zu kennzeichnen. Ich erhalte kein Geld für meine Rezensionen, ich beurteile die Bücher nach meinen eigenen Kriterien, auf die niemand Einfluß nimmt und verzichte inzwischen weitestgehend auf Verlinkungen.

Anne

2 Antworten auf „SAUERTEIG – Martina Goernemann“

  1. Liebe Anne, ich bin gerade auf Facebook auf ihre Rezension aufmerksam geworden. Wie schön, dass mein Buch ihnen Freude gemacht hat. Sauerteig hat das Zeug zum glücklich machen, gell? Ich kann mir ein Leben ohne „Vitus“ der im Kühlschrank wohnt und ohne selbst gebackene Butterstullen nicht mehr vorstellen. May the flavour be with you! :-)))) Herzlich! Martina

    1. Liebe Martina,

      wie wichtig Sauerteig im Leben (und für den Weg zum Glück) ist, kann ich definitiv bestätigen!
      Das Buch ebnet sicherlich einigen genau diesen Weg und vielleicht werden wir ja zu einem Land der Sauerteige 🙂
      Liebe Grüße
      Anne

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