Obatzda – auf Hamburger Art

Ach ja, wenn ein Nordlicht eine Süddeutsche Spezialität bereitet, kann so manches daneben gehen… oder eben auch nicht 🙂

So hat meine Version des Obatzten, Obatzda, Gerupften, Obazdan oder sogar auch O`batzten (da man sich hier in der Rechtschreibung nicht einigen kann, verwende ich einfach frei nach Schnauze, was mir gerade so in den Sinn kommt), doch so manchen überzeugt – was mich natürlich tierisch freut.

Allerdings warne ich gleich: das Rezept ist weder diätgeignet, noch für Singles zu bewältigen (oder auch nur herzustellen) – da braucht es schon ein paar Freunde und Mitgenießer am Tisch:

Obatzda auf meine Art

1 Camembert (reif und ganz sicher nicht light)
1 roter Camembert, Romadour oder Rotschmierkäse (dito)
1 Frischkäse
1/2 Becher Mascarpone
2 EL Butter
2 EL Bier – ich nehme meist Helles
Kümmel, Salz, Pfeffer, Paprikapulver
2 Frühlingszwiebeln mit Grün

Was natürlich klar ist – je besser der Käse, desto leckerer der Obatzda. Nur reif sollte er halt auf jeden Fall sein. Und da es sich ja auch hier eigentlich mal um eine Resteverwertung überreifer Käse handelte, kann man ganz kreativ verschiedene Weichkäse kombinieren und ausprobieren.

So richtig bekannt dürfte den Obazden jedoch Katharina Eisenreich, einstige Wirtin des Weihenstephaner Bräustüberls (Wirtin von 1920 bis 1958) gemacht haben, wenn sie ihren Frühschoppen- und Brotzeit – Gästen zum Schafkopfen und Tarocken eine Portion auf den Tisch stellte. Zumindest seit dieser Zeit ist der Obazde nicht mehr aus bayerischen Biergärten wegzudenken und hat sich darüber hinaus zum Klassiker der bayerischen Brotzeitspezialitäten entwickelt. Die heutige weltweite, industrielle Produktion von Obazden findet ausschließlich in Bayern statt.
Quelle: www.food-from-bavaria.de

Ich schneide die Käse zunächst klein. Das ist besser, weil ich die Rinde dran lasse und es sich sonst mit der Gabel sehr schwer zermusen lässt. Wenn mein Mann in der Nähe ist, sollte er sich zu diesem Zeitpunkt unsichtbar machen – sonst muss er nämlich weiter musen :-))

Sobald der Camembert schon etwas zerteilt ist, kommen die beiden Frischkäse und das Bier dazu. Dann geht es leichter und ich übernehme ganz großzügig wieder…wir sind halt ein perfektes Team!

Schließlich schmecke ich mit den aufgelisteten Gewürzen ab und die in ganz feine Ringe geschnittenen Frühlingszwiebeln kommen dazu. Ich finde es schön, wenn man die nachher noch wiederfinden kann. Also nicht zu ordentlich untermischen.

Falls der Obatzda zu fest ist, kann man noch ein wenig Bier dazu gießen – aber das mit Vorsicht – denn zu suppig darf es auf gar keinen Fall werden!

Meine bayerischen Freunde servieren ihre Version gern mit Salzstangen und wahlweise Zwiebelringen oder auch Schnittlauchröllchen. Auch fein.

Bei uns gibt es natürlich unser selbst gebackenes Papabrot und Bier oder auch gerne Wein. Weissburgunder trocken, 2006, der Hahnmühle hat uns dazu zum Beispiel prima geschmeckt 🙂

WEIN SPRICHT DEUTSCH Stuart Pigott

„… das ökologisch arbeitende Weingut Hahnmühle in Mannweiler-Cölln. Ein wahres Kleinod, das seinen Strom von der hauseigenen Wasserkraftanlage bezieht. Und auch die Weine wirken sehr energiegeladen, voller vibrierender innerer Spannung und geschmeidiger traubiger Frucht.. Sie sind stoffig und von einer feinstahligen Mineralität durchzogen. In puncto Silvaner und Traminer macht dem Ehepaar Linxweiler niemand etwas vor, und vor allem die hellgoldenen, kompakten und von saftigen gelben Früchten strotzenden trockenen Silvaner sind herzhafte Alltagsweine. Der gemischte Satz aus Riesling und Traminer ist ein Klassiker, der mit seinem zauberhaften Rosenaroma einen Hauch von orientalischer Würze versprüht. Mit feinem Blütenduft und einer filigranen Schiefernote trumpft die trockene Spätlese Alisencia auf. Das Weingut Hahnmühle führt souverän Ökoqualität vor mit moderaten Preisen.“
Quelle: Homepage Hahnmühle

Anne

2 Antworten auf „Obatzda – auf Hamburger Art“

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