Inspiriert vom Werbeslogan „Wie das Land, so der …“ kann ich nun behaupten „Wie die Stadt, so der Gin“. Joerma Biernath ist die treibende Kraft hinter Hannover Gin und wird nicht müde, andere mit dieser Leidenschaft anzustecken und seine Visionen einer lebenswerten Stadt zu verbreiten.
Hannover Gin – der Gin der Landeshauptstadt
Dieser Gin wird nicht nur in Hannover gebrannt, er schmeckt auch danach. Denn die heimischen Zutaten sammelt das Team in, über und um die Stadt. Sie nutzen alte Brachflächen, legen geheime Plantagen an, begrünen Hausfassaden und Dächer, durchstreifen Wälder und Auen. Pflücken Zweige des Moor-Gagelstrauchs und Blätter der heimischen Wasserminze, um damit Tee aus Ostfriesland zu verfeinern und natürlich Gin zu brennen.
„Aus einfachen Dingen etwas Wertvolles machen“, ist das Motto dahinter.
*Jeorma Biernaths Vater war Gärtner und hat ein Körnchen Wildnis in das Herz seines Sohns gepflanzt. Dieser schafft unermüdlich Räume im innen und außen, immer mit der Frage: „warum ist schön schön?“
Stationen in Australien, der Schweiz, Japan, England, Spanien und Indien haben seinen Blick über den Tellerrand geschult und Impulse gesetzt.
Die Qualität der Grundprodukte stehen im Focus und so bezieht er den Pfeffer aus Borneo, die Vanille aus Madagaskar, Aprikosen aus Kaschmir und Koriander aus Indien und vereint die ganze Welt in einem Brennkessel in der Nordstadt Hannovers.
Auf seiner Bucket List: China, New York und Afrika.
„Wie es im Gartendesign nicht darum geht, eine Blume neben der anderen zu parken, so genügt es für einen guten Gin nicht, einfach ein paar Kräuter in den Kessel zu werfen und ihn anzuheizen. Beim Komponieren des individuellen Gin-Geschmacks gilt es, die richtige Mischung von hochwertigen Botanicals zum perfekten Zeitpunkt in den Destillationsprozess einzubringen.“
Quelle Homepage Hannover Gin
Mich hat natürlich sein kleiner Hinweis getriggert, dass er mit alten Aromen und Botanicals arbeitet. Und dem Begriff der Regionalität oder heimischer Pflanzen sehr skeptisch gegenüber steht. Da werde ich bei Zeiten noch mal nachhaken und euch berichten 😉
Gin Varianten – im richtigen Gesamtkonzept
Es gibt unterschiedliche Ansätze, was einem bei der Errichtung einer Brennerei wichtig ist: die Funktionalität, die Produktivität, die Tradition, der Kostenrahmen, die Ästhetik …
Für Hannover Gin war klar: IN Hannover, kein Neubau, viel Platz und Flair, möglichst funktional – und bezahlbar. Dazu streifte Joerma Biernath in den Morgen- und Abendstunden durch seine Heimatstadt und stand 2012 am Alten Güterbahnhof, am Weidendamm. Im Hinterhof der alten Wäscherei erkannte er nicht mehr nur Zerfall und Hässlichkeit, sondern seine Chance.
Mit einer alten Destille – gleiches Baujahr wie er – ging es unter dem Dach des Gebäudes los. Das war weniger praktisch, weil jede einzelne Flasche die Wendeltreppe rauf und runter getragen werden musste. Erst als die Wäscherei im Erdgeschoss drei Jahre später dicht machte, konnte die Destille ins Erdgeschoss verlegt werden. Inzwischen ist dort auch der Shop.
Das Obergeschoss dient nun als Wohlfühlbereich und Arbeitsplatz, der Roof Top Garden beherbergt einige Raritäten, die für HANNOVER GIN® ROOFTOOP GARDEN 42 % und vor allem auch den HANNOVER ABSINTH® 70 % benötigt werden. An den Hauswänden wächst ein Aromagarten (der bei unserem Besuch im Herbst 2022 ein Opfer des trockenen Sommers war).
Hannover Gin auf Reisen
Joerma Biernath weiß, wie man Geschichten in Szene setzt und sich Aufmerksamkeit sichert. Doch ich glaube, dass bei ihm die Freude am Machen und dem Abenteuer die treibende Kraft ist. Der Marketingaspekt kommt dann on top.
2021/22 schipperte ein Fass mit 190 Litern Gin auf einem traditionellen offenen Marinekutter von Hannover nach Bristol. Geplante Reisezeit: 1 Jahr. Die Aktion Way to Bristol dient der Völkerverständigung, der Brexit ist da seit einem Jahr Realität. Es geht um das Reisen und Erleben unterwegs, nicht um ein schnelles Erreichen des Ziels. Der Gin vereinte Botanicals aus England und Niedersachsen.
„.. zusammengesetzt aus selbst gepflückten Kräutern und Pflanzen aus Großbritannien und aus Hannover und Niedersachsen. Der Gin reift auf dieser einmaligen Reise in seinem Fass zu einem unvergleichlichen Genuss heran. So schmeckt die niedersächsisch-britische Freundschaft.“
Quelle Spirit of Niedersachsen
Und pünktlich zum 75-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft kommt die 12-köpfige Mannschaft mit Fass in Bristol an.
Die Idee, den Gin in Fässern mit ungewohnten Aromen zu versetzen, ist geblieben und gewachsen. Um Niedersachsen noch „erschmeckbarer“ zu machen, wurden in der nächsten Aktion Fässer vergraben. An geheimen Plätzen in Mooren, Wäldern, Dünen.
„Denn es macht einen Unterschied ob das Fass in den Dünen auf einer einsamen Ostfriesischen Insel mit der rauen, salzigen Umgebung leben muss, dem puren Torf des Teufelsmoor, oder in dem Wildbach liegend, umspült vom Muschelkalk haltigen Wasser des Weserberglandes.“
Quelle Niedersachsen Gin
Und sowohl das Vergraben als auch das Finden und Bergen dieser Fässer wird zu einem Abenteuer und Fest.
Aktuell treibt Joerma Biernath die Begrünung seiner Heimatstadt voran. Will damit dem Aufheizen von Straßen und Häuser die Stirn bieten, den Lebensraum lebenswerter gestalten und für die Menschen zurückerobern. Und guten Gin brennen 😉
Mit freundlicher Unterstützung von TourismusMarketing Niedersachsen GmbH*, die mich zu einer Pressereise nach Niedersachsen eingeladen hat.
Mein besonderer Dank geht an Renate Rebmann, die es immer wieder versteht, mit unerwarteten kulinarischen Entdeckungen in Niedersachsen aufzuwarten und dabei coole Produkte findet. Und an ihren charmanten Mitarbeiter Yannick Herrmann.
Eine Besichtigung und Verkostung kann über die *Homepage gebucht werden.
*Werbung
Dieser Artikel berichtet von Produkten und enthält Links zu Produzenten. Ich bin dafür weder bezahlt noch beauftragt worden, doch ich kennzeichne dies hiermit als Werbung.
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